Herbstlager in Ramstein
Das diesjährige Herbstlager im Oktober war nur für die Pfadistufe bestimmt, da die Wölistufe ein eigenes Meutelager für dieses Jahr geplant hatte. Wir starteten in der ersten Herbstferienwoche an einem Donnerstagmittag und fuhren mit dem Zug nach Ramstein, zum Pfadfinderzentrum Kurpfalz mit der Hütte “ s heisje „, in dem jährlich das Führerlager stattfindet. Doch natürlich schlugen wir unsere Kothen trotzdem auf und benutzten nur die Toiletten des Hauses. Nach dem etwas langwierigen Aufbau stellte sich heraus, dass die Sipplinge sich hervorragend darauf verstanden, ihre Freizeit zu nutzen. Während die Führer ihrer neu entdeckten Leseleidenschaft fröhnten, sah man ab und zu eine Winterjacke eines Kindes aufblitzen und hörte ein wildes Kriegsgeheul. Doch wir starteten trotzdem bald mit unsersm Programm. Da wir, statt wie gewöhnlich, Lagersippen eingeteilt hatten, die auch gemeinsam in Kothen schliefen, mussten als erstes Namen gewählt werden. Dabei kamen Sachen wie „Haie“ und „Super-Snoopys“ heraus. Alle waren so beschäftigt, dass wir fast nicht bemerkten, wie es immer dunkler und, was noch viel schlimmer war, kälter wurde. Aber so langsam fingen die Bäuche an zu knurren und die Stufe fand sich an der Jurte ein, um die gegrillten Würstchen zu verspeissen, die von dem Kindertag in der Innenstadt übrig geblieben waren. Zu der Kälte kam nun auch noch Regen und so dauerte es etwas länger, bis jeder zu seiner wohlverdienten Wurst kam. Nach dem Abschlusskreis brach auch schon bald die Nachtruhe an, bei der NORMALERWEISE alle, außer natürlich der Nachtwache, in ihren warmen Schlafsäcken verschwinden. Doch weit gefehlt! Die einzigen, die ihren Schlaf nutzen wollten, waren wir, die Führer. Dieser wurde gnadenlos durch viele (alle?) laute, auf dem Platz herumspringende, Sipplinge gestört. Warum sie so durchaus hyperaktiv waren, ist heute noch fraglich.
Nun ja… irgendwann brach auch schon wieder der nächste, eiskalte Tag an. Es war wirklich keinerlei Müdigkeit bei den Kids festzustellen als sie nach dem Frühstück losgeschickt wurden zum „Löffelspiel“. Für diejenigen, die diesen Begriff noch nicht gehört haben, folgt hier eine kurze Erklärung: Die einzelnen Lagersippen werden mit einem Löffel von etwa 5 DM Wert (oder etwa doch 30? Debby?) ausgestattet und bekommen den Auftrag, in der Stadt von Geschäft zu Geschäft zu gehen und ein Tauschgeschäft vorzunehmen.Die erworbene Sache soll dann erneut eingetauscht werden, usw. Wer am Ende das beste Ergebnis erreicht hat, hat gewonnen. Aber bevor die Sipplinge losstürmen konnten, bekamen sie pro Gruppe einen Zettel, auf dem ein bestimmtes Pfadithema kurz dargestellt wurde, zum Beispiel über die Ernährung und das Kochen auf Lagern oder Erste Hilfe. Dieses sollten sie dann später den anderen vorstellen. Fröhlich machten sie sich auf den Weg in die Ramsteiner Innenstadt und mindestens ebenso froh begaben sich die meisten Führer in die Jurte um die Stille zu genießen. Bald kehrte die Mannschaft zurück und presentierten stolz ihre Errungenschaften.
Und das zu Recht, denn es waren Dinge mit Werten von über 150 DM: eine riesige Fahne, eine Betzi- Spardose, FCK- Trikot und, und, und. Gewonnen hatte jedoch die Gruppe, die ein altes Buch über Pfadfinder und einige Kassetten mitbrachten. Gekührt wurden sie am Bunten Abend, doch dazu später mehr. Danach, wie könnte es auch anders sein, spulten die Sipplinge wieder über den Platz um ihr seltsames Spiel zu spielen. Zwischendurch starteten wir noch ein lustiges Völkerballspiel. Wieder wurde abends Nachtwache aufgestellt, diesmal mit Unterstützung von „Großen“, da ein Überfall (per Handy!) angekündigt war.Die Kids gingen diesmal brav und ruhig schlafen, froh der Kälte entweichen zu können. Zu dem Überfall lässt sich nicht wirklich viel schreiben, da er nicht so spektakulär war. Hübi, Glenz und Döner stellten sich, nachdem sie fälschlicherweise angenommen hatten, dass sie schon entdeckt wurden. Als Trost durften sie noch Debby ärgern, dann verließen sie uns wieder. Samstags entdeckten wir noch einen Zettel, auf dem die Überfaller ein Risotto-Verbot verlangten. Ha, darauf können sie lange warten, denn es gibt immer noch genug Leute im Stamm, die Risotto total lecker finden! Das wiederwillig zubereitete Mittagessen, RISOTTO; war also super… Die einzelnen Gruppen stellten nun mehr oder weniger motiviert ihre Referate vor, bei denen man wirklich noch etwas lernen konnte. Jetzt ging`s auf ins nahliegende Schwimmbad, in das wir nur allzu gerne spurteten, da es inzwischen noch kälter geworden war. Lustig war`s, warm war`s…
Zurück auf dem Lagerplatz hatten die Sipplinge (viel zu wenig!) Zeit, um sich Programm für den Bunten Abend zu überlegen. Die Käse- Schinken-Nudeln zum Abendessen stellten wirklich jeden zufrieden, und auf ging`s zu den Aufnahmen der Pumas und der Springmäuse in die Jungpfadfinderstufe. Während die Stufe sich auf einem Platz bereit stellte, machten sich die „Aufnahmlinge“ auf zu einem besinnlichen Pfad der Finsternis. Kurz: Die Aufnahmen waren, wie immer, ein tolles Erlebnis. Der restliche Abend verlief weniger begeisternd, da es an Beiträgen der Sipplinge fehlte und die Kids wirklich fast keine Lieder können. Also hiermit die Aufforderung an alle Akelas und Sifüs: Singen üben, ihr habt genug Zeit in euren Rudel- und Sippenstunden, oder? Nun ja, irgendwann hatte jeder genug und auf ging`s in die Kothen.
Sonntags klappte der Abbau wirklich gut, so dass wir früher heimfahren konnten, als wir dachten. Wir warfen noch einen wehmütigen Blick zurück auf den Platz, da er wirklich wunderschön ist und perfekt für die Spielchen kleiner Sipplinge, die alles in allem ziemlich brav waren.
Am Bahnhof in NW angelangt, wurden wir nicht wie sonst von ganz vielen Eltern in Autos empfangen, sondern von vielen fremden Menschen, die sich den Umzug von den Haiselcher anschauen wollten. Doch am Ende fand jeder den Weg nach Hause… sogar Marc mit seinem Koffer. Es war wirklich super und wir hatten, denke ich, viel Spass zusammen.
manu, VCP Stamm Franz von Sickingen Hambach